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Blenduntersuchungen


Blendungen durch die Sonne können unanagenehm und auch gefährlich sein. Wir alle wissen, dass wir mir freiem Auge nicht in die Sonne sehen dürfen. Daher haben wir auch einen Reflex, welcher die Augen schließt, wenn wir dies unabsichtlich doch tun. Die Netzhaut erhohlt sich normalerweise nach einigen Minuten ohne bleibende Schäden wieder. Wir erkennen jedoch, wie unangenehm das Nachblinken der Lichtbelastung ist. Diese direkte Gefährdung für das Auge ist somit jedem bekannt. Reflexionen an glatten Oberflächen bei Gebäuden ist keine Seltenheit. Durch die neuen Möglichkeiten der Architektur mit neuen Materialien, vor allem Glasfassaden können bestimmte Fassadengeometrien sogar fokussierend auf die Sonnenstrahlung wirken, sodass es in einiger Entfernung zu Blendungen bzw. sogar Fokussierungen kommt. Es gibt diesbezüglich einen Fall in London, wo eine Glassfassade die Kunststoffteile eines parkenden Autos schmelzen ließ. Solche hohen Strahlungsdichten sind auch für den Menschen gefährlich. Weiters können Reflexionen auf Verkehrswege gefärhliche Blendungen von Autofahrern verursachen. Das wiederum erhöht die Unfallgefahr. Um solche Auswirkungen von Gebäudekomponenten, meist Photovoltaikanlagen oder Glasfassaden) zu unterbinden und Gerichtsprozesse zu vermeiden, werden solche Effekte bereits in der Planungsphase untersucht. Treten bei den Simulationen Blendungen auf, können die Pläne entsprechend adaptiert werden.
Um über das Reflexionsverhalten eines Solarglases wirklich eine Aussage machen zu können, ist der winkelabhängige Reflexionsfaktor sowie die Strahlaufweitung des reflektieren Lichtstrahls zu bestimmen.
Generell ist die Messung der Blendung nur eine Momentaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einer gewissen Jahreszeit und damit Sonnenstand. Blendwirkungen sind daher über ein Jahr betrachtet schwer experimentell bestimmbar und werden daher über Simulationsverfahren errechnet. Wesentliche Größe ist die Leuchtdichte in Candelar (cd) pro m² gemessen. Die Leuchtdichte ist jene Größe, welche sehr eng an die menschliche Sinneswahrnehmung (von allen photometrischen Meßgrößen) gekoppelt ist. Die Leuchtdichte beinhaltet die orts- und richtungsabhängige Emission eines Flächenstrahlers, welcher vom Auge als Flächenstrahler wahrgenommen wird. die Strahlendosis beträgt von 6Mio [cd/m²] bis zu 1,6 Mia [cd/m²] zur Mittagszeit. Um sich ein Bild zu machen wie hoch diese Strahlendosis ist, vergleicht man am besten eine Kerze, welche typische Werte von 5000 [cd/m²], der Mond ca. 2500 [cd/m²] hat, eine 60 Watt Glühlampe 120.000 [cd/m²]. Eine weiße LED hat ca. 50 Mio [cd/m²]. Für den Menschen sind 200-300 [cd/m²] ideal, bei höheren Werten ermüden die Augen rasch und niedrigere Dosiswerte wirken für das Auge und die Sehnerven anstrengend. Die hohen Werte der Sonne ergeben, dass selbst eine Reflexion von wenigen Prozent eine Blendung hervorruft. Gesetzlich ist die Situation derzeit so, dass die Strahlungsintensität und die Zeit der Einwirkung an einen betreffenden Ort die Relevanz einer Blendung bestimmt. Die physikalische Größe für die Blendung ist die Leuchtdichte. Bei einem Wert von 100.000 Candela pro Quadratmeter spricht man von Absolutblendung. Bei dieser hohen Leuchtdichte kann sich die Pupille des Auges nicht weiter verkleinern, um sich vor dem Licht ausreichend zu schützen. In der Folge kommt es zu Schmerzen und automatischer Abwendung des Blickes. Auch ein temporäres Nachbild der Blendflecken auf der Netzhaut kann entstehen. Würde man bewusst länger in das Licht sehen, würde die Netzhaut Schaden nehmen. Wesentlich für mögliche gesundheitliche Schädigungen der Netzhaut sind aus medizinischer Sicht mit 60min pro Tag und 60 Tagen pro Jahr quantifiziert. Der Gesetzgeben hat in Österreich ist in der OVE Richtlinie R11-3 die Hälfte dieser Werte festgelegt, sodass gesetzlich die Grenzwerte der Blendung von 30min pro Tag oder 30h pro Jahr nicht überschritten werden dürfen.